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Warum für Kinder mit ADHS Regeln und Strukturen so wichtig sind

 

 

 

 

 

 

Den Alltag mit ADHS regeln

ADHS-Kinder haben häufig Schwierigkeiten, sich an Regeln zu halten. Dennoch hört man immer wieder, dass gerade für Kinder mit ADHS Regeln und klare Grenzen so wichtig sind. Warum ist das so und wie kann dies zu einem gelungenen Alltag beitragen?

 

ADHS Regeln und Struktur

ADHS-Kinder denken assoziativ, also tendenziell frei und unstrukturiert. Die Erleben ist beim ADS-Typ (ohne Hyperaktivität) fließend oder schwebend; die Aufmerksamkeit fließt hierhin und dorthin, die Kinder tendieren dazu, gedanklich abzuheben und sich im Gedankenfluss zu verlieren. ADHS-Kinder (mit Hyperaktivität) hingegen sind impulsiv, die Aufmerksamkeit wechselt häufig spontan und abrupt und für Außenstehende daher oft nicht nachvollziehbar. Die große Ablenkbarkeit sorgt zusätzlich dafür, dass die Konstante in den Gedanken und daher im Verhalten fehlt.

Für ADHS-Kinder ist dies das normale Erleben und Spontanität, Kreativität und assoziatives Denken können in einigen Bereichen große Vorteile mit sich bringen. Im Alltag, in der Schule und bei allen Aufgaben, für die strukturiertes Denken erforderlich ist, führt dies allerdings häufig zu Schwierigkeiten. Dennoch sind für Kinder mit ADHS / ADS Regeln und Strukturen ganz wichtig, denn sie vermitteln Sicherheit und geben Halt. Zusätzlich hilft ein klarer Ablauf, zügig zum Ziel zu kommen. Im übertragenen Sinne: Wenn Sie mit dem Auto in Urlaub fahren, nehmen Sie meist die Autobahn. ADHS-Kinder nehmen die Landstraße, staunen, was es rechts und links alles zu entdecken gibt und vergessen darüber, wo sie eigentlich hin wollten.

 

Wie Sie als Eltern von Kindern mit ADHS Regeln und Strukturen schaffen können

Als Eltern ist es oft nicht einfach, für Kinder mit ADHS Regeln zu schaffen. Denn ADHS-Kinder rebellieren häufig gegen Strukturen und empfinden sie als einengend. Dies ist normal und verständlich, da Struktur ihrem natürlichen Naturell widerspricht.

  • Machen Sie Ihrem Kind verständlich, dass Regeln zur Unterstützung da sind und nicht, um es schlecht zu machen oder einzuschränken.
  • Beziehen Sie ADHS-Kinder mit ein, wenn es darum geht, den Alltag zu strukturieren. Finden Sie z.B. gemeinsam mit dem Kind heraus, wann und wie es am besten in der Lage ist, die Hausaufgaben zu erledigen. Dann halten Sie sich an die Abläufe. Zwingen Sie aber nach Möglichkeit keine Struktur auf, die das Kind unter Umständen überfordert.
  • Häufig werden Kinder mit ADHS Regeln zu umgehen versuchen. Das ist keine Bösartigkeit, sondern einfach ihr Naturell. Wenn ADHS-Kinder abdriften und sie daraufhin schimpfen, ernten Sie Widerstand. Machen Sie das Kind liebevoll darauf aufmerksam. Fragen Sie: Wo bist du gerade mit deiner Aufmerksamkeit? Was wolltest du noch erledigen?
  • Kommunizieren Sie klar und kurz.
  • Sorgen Sie dafür, dass ADHS-Kinder auch die Gelegenheit haben, ihre Stärken auszuleben und ihrer Spontanität nachzugehen.

 

ADHS Regeln und Grenzen

Grenzen sind da, um zu schützen. Es ist meistens schwierig für Kinder mit ADHS Regeln zu befolgen und Grenzen wahrzunehmen, insbesondere wenn Hyperaktivität vorliegt. Sie sind häufig in ihrer eigenen Wahrnehmung  und merken die Grenze erst, wenn sie überschritten wurde. Es fällt ihnen schwer, ihre Emotionen zu kontrollieren und die Konsequenzen ihres Handelns im Voraus zu bedenken. Daher ist es besonders wichtig, dass die Konsequenzen ihres Handelns auch klar definiert, kommuniziert und eingehalten werden. Wenn es für ADHS-Kinder ohnehin schwierig ist, die Folgen ihres Handelns zu berücksichtigen, ist dies für sie unmöglich, wenn über die Folgen Ungewissheit herrscht. Wenn Sie etwas androhen, das Sie dann nicht einhalten, können Kinder mit ADHS Regeln nicht lernen und nicht üben, die Konsequenzen in ihr Handeln einzubeziehen. Dementsprechend werden sie auch kaum Grenzen respektieren.

 

Wie Sie als Eltern von Kindern mit ADHS Regeln und Grenzen setzen können

  • Machen Sie dem Kind verständlich, dass Sie Grenzen setzen um sich selbst zu schützen und das Zusammenleben zu regeln, nicht um das Kind einzuengen.
  • Kommunizieren Sie in der Ich-Form: Sagen Sie nicht, “Du hast wieder etwas falsch gemacht”, sondern “Mich stört es, wenn die Spielsachen im Wohnzimmer liegen”.
  • Achten Sie auch die Grenzen des Kindes. ADHS-Kinder sind häufig mit den Anforderungen, die an sie gestellt werden, überfordert. Erlauben Sie auch dem Kind, die eigenen Grenzen wahrzunehmen und zu verteidigen.
  • Setzen Sie Grenzen klar und bestimmt und halten Sie sich selbst an Ihre eigenen Regeln.
  • Kommunizieren Sie knapp und prägnant.

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